Dankbar

Gepostet von am Okt 28, 2018 in Blog | Keine Kommentare

bin ich über die gemeinsame Zeit mit meiner lieben Joy. Aus Fräulein Joy ist eine alte Dame mit grauer Schnauze geworden.

Diesen Herbst- Urlaub haben wir sehr der alten Lady angepasst. Joy mag nicht mehr steinige Wege laufen. Also suchten wir Wege mit Wiese oder Laub. Anstiege sind für Joy zu anstrengend. Also wählten wir Strecken ohne Anstiege (nicht so einfach in den Bergen ?). Lange Touren sind natürlich nichts mehr. Also gab es nur kleinere Runden. Und sie hat es genossen. Was soll‘s, dass sie öfter jeden Grashalm ausgiebig und gefühlte 10 min beschnüffelt und so herrlich entspannt daher trödelt. 

Joy ist nun vollständig taub. Aber wir haben beide gelernt damit umzugehen. Zum Glück habe ich ihr in früheren Jahren alle Kommandos auch in Verbindung mit Zeichen beigebracht. Das klappt hervorragend. Ansonsten beobachtet sie mich jetzt sehr genau, damit ihr auch ja nichts entgeht. Und ich sie auch. Wenn ich nicht in der Nähe bin, hat sie ihr Rudel, an dem sie sich orientiert. 

Es berührt mich so sehr, wenn ich in ihre immer noch hellwachen Augen schaue und ihre Rute vor Freude wie ein Propeller geht. Alte Hunde sind einfach unglaublich. Eigentlich können wir sogar von ihnen lernen. Da rutscht Joy auf den Fliesen in der Unterkunft aus, so dass sie mit allen Vieren ausgestreckt da liegt. Und was macht sie? Rappelt sich hoch, noch bevor wir ihr helfen können und tut so, als sei nix gewesen. Kein Klagen oder Jammern. Es ist wie es ist. In anderen Situationen steht sie da und schaut mich an. So, als wenn sie sagen würde: „Kannst du mir helfen?“

Ich kann nicht leugnen, dass alte Hunde z.T. auch sehr anstrengend sein können. Aber ich möchte diese Zeit auf keinen Fall missen. Es gibt sehr intensive Momente und ich erfreue mich an jedem Tag, den wir noch haben.

Fotos: Simone Neumann

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